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Salzburg
Bad Gastein war bislang für mich ein weißer Fleck auf der Landkarte in Österreich. Sylvia und ich haben schon vor zwei Wochen   einen Anlauf hier her geplant, doch durch die schlechten Wetteraussichten haben wir verschoben. Diesmal sollte es passen. Und -   das tat es auch. Denn gerade den einen Tag, den wir für eine Tour zur Verfügung hatten - der passte mit dem Wetter bis in die frühen Nachmittagsstunden. Unser Ziel war der Graukogel. Begonnen haben wir mit der Aufstiegshilfe, der Graukogelbahn, die uns in wenigen Minuten zur Bergstation Graukogel auf 1.965m brachte. Die Attraktion der Talstation sind aber auf jeden Fall diese völlig unnatürlich aussehenden Alpagas.
Bad Gastein Graukogel 2.492m
Die 878 Hm (1. und 2.Teilstrecke) schlagen sich mit 2,5 Cent pro Höhenmeter zu buche. Kein billiges unterfangen, vielleicht ist das der Grund, dass der Lift nur zu jeder vollen Stunde fährt. Kraft spart es trotzdem und so sind wir voller Elan, um auf unseren ersten Gipfel des heutigen Tages zu gehen - den Hüttenkogel. Wir sind gut drauf und schaffen es ein Drittel unter der vorgegebenen Zeit.
Die Aussicht ist durch den Regen der letzten Tage begünstigt. Alles sieht so nah aus und doch ist es so fern... links im Bild der Stubnerkogel und Zitterauer Tisch, rechts im Bild Gamskarkogel, Froneck, Schönweidkogel, uvm.
Ich frage mich schon bald warum ich eigentlich noch nie in dieser Gegend war. Hier gibt es so viele Wandermöglichkeiten und die Gipfel sehen bedingt durch das Grün zum Großteil auch für mich begehbar aus. Am Hüttenkogel sind wir alleine. Obwohl es nicht einmal 300Hm sind, gehen die meisten Leute eher zum Palfner-, Windschnur- oder Reedsee.
Den Reedsee können wir auch von hier sehen. Dahinter das Tischlerkarkees. Rechts unser nächstes Ziel der Graukogel.
Der Weg zum Graukogel ist sehr schön. Zuerst noch auf erdigen Boden der schnell von Felsblöcken abgelöst wird.
Im oberen Teil ist Schwindelfreiheit und Trittsicherheit kein Nachteil. Ausgesetzt ist es hier aber nicht. Wir nähern uns dem Gipfel des Graukogels auf 2.492m.
Viele Wanderer treffen wir zu diesem Zeitpunkt auch hier nicht an. Die Aussicht von hier ist ein Traum.
Auch der Tiefblick von Gastein bis Bad Hofgastein. Noch das obligatorische Gipfelfoto und dann...
... ja dann haben wir viel, viel Glück gehabt. Denn beim Abstieg vom Graukogel in Richtung Palfnersee haben wir uns auf Anraten eines Einheimischen nicht direkt am Kamm gehalten, sondern sind tiefer abgestiegen und das wurde uns nach ca. 100Hm fast zum Verhängnis. Es wurde immer unwegsamer, immer steiler und nur mit Glück, vollster Konzentration und Ruhe konnten wir wieder die steile Wiese und die Felsen hinaufklettern um wieder auf den Graukogel zurück zu kommen.
Nachdem Sylvia und ich uns dabei auch aus den Augen verloren, waren wir letztlich heilfroh wieder am Grat des Graukogels angelangt zu sein. Wir hätten wie ursprünglich vorgehabt am Grat Richtung Palfnerscharte bleiben sollen.
So war unser Aufstiegsweg dann auch wieder der Abstiegsweg. Nur zu dem Unterschied, dass in der Zwischenzeit die ersten Blitze zu sehen, Donnergrollen zu hören und Regentropfen zu spüren waren. Somit hieß es Tempo machen und möglichst schnell zur Bergstation zu kommen. Das Vorhaben ist uns gelungen. 10 Minuten vor “voller Stunde” waren wir beim Lift. Ein paar Fotos beim Abstieg mussten aber schon noch sein. Die Nordansicht des Graukogels und Gamskarkogel.
Das Wetter kommt näher - zum Glück auch die Bergstation.
Leider hat uns das flotte Tempo nichts geholfen. Auf Grund des Gewitters wurde die Seilbahn kurzfristig eingestellt. Nachdem wir über eine Stunde auf Wetterbesserung hofften, machten sich Sylvia und ich auf den Weg zur Mittelstation. 500Hm die wir schnell bewältigten. Mittlerweilen hat es so richtig zu schütten begonnen. Trotz Regen war aber jede Menge Spass vorhanden.
Kurz bevor wir bei der Mittelstation angelangt sind, ist der Lift im oberen Bereich wieder in Betrieb genommen worden. Nach einer guten halben Stunde Wartezeit wurde bei Blitz und Donner auch auf der unteren Teilstrecke wieder gefahren. Wir waren froh nicht noch 500 Hm ins Tal gehen zu müssen. Insgesamt sind wir ca. 700m auf- und 1.200m abgestiegen. Ich bin überzeugt, dass wir wieder mal ins Gasteinertal kommen, denn da gibt es wohl noch einige lohnende Ziele.
1: Graukogel