Steiermark
Burgruine Hohenwang und weitere 6 felsige 1.000er...
Erst vor wenigen Tagen war ich mit Sylvia in Roseggers Waldheimat unterwegs. Das ist eine schöne Gegend die sich ideal für Schneeschuhwanderungen eignet.  Dieses mal ist mein Ausgangspunkt Althohenwang, welches nur knapp 5 Minuten von der Autobahnabfahrt Langenwang entfernt ist. Auch für meinen Freund Leopold, der mich auf dieser Tour begleitet ist das “Neuland”. Das freut mich besonders, denn er es ist nicht leicht ihn auf unbekannte Pfade zu führen.
Startseite Tourenüberichte 2013 nächste Tour: Schober-Öhler
Die Tour ist insgesamt 12km lang und weist ca. 850Hm auf. Wenn kein Schnee liegt, so kann man sicher die Wolfbauerhöhe und den Königskogel mitmachen.
Gleich von Beginn an geht es heute bergan. Ja, zugegeben auf die Ruine Hohenwang gibt es natürlich auch einen bequemeren Weg. Aber wer mit mir geht der weiß - meine Touren sind keine Spaziergänge. Meist suche ich den direktesten Weg, der in der Folge meist auch der steilste und schwierigste ist. Leopold kennt das schon und folgt mir nach. Auf der Ruine gibt es einiges zu sehen.
Die einst mächtige Burg Hohenwang, erbaut im 11.Jhdt. - heute leider nur mehr eine Ruine - liegt auf einem steilen, nach Südwesten fast senkrecht abfallenden Felsberg. Sie zählte zu den Burgen, die von den Türken im Jahre 1529 nicht eingenommen werden konnte. Bei einem Erdbeben 1770 wurde sie so stark beschädigt, dass sie dem Verfall preisgegeben wurde. Im zweiten Weltkrieg wurde sie obendrein noch von Bomben zerstört. Seit 1946 ist sie nun im Besitz der Familie Strack. Im Bild rechts wollte ich nicht die Festigkeit der Brücke testen. Es war so nass, dass ich darauf ausrutschte. Wahrscheinlich hängen für so Leute wie mich dann diese Tafeln...
Auf der Runie Hohenwang hätten wir wohl noch einige Zeit verbringen können. Doch zu Beginn einer Tour, im Wissen dass wir noch gut 7 Stunden, 12km vor uns haben ist das nicht so sinnvoll. Wir gehen daher zügig voran und sehen diesen verhüllten Bildstock. Ich habe soetwas noch nie gesehen. Leopold erzählt mir dabei von der “Aktion Glaube”, welche diese Bildstöcke mit gelben Tüchern verhüllt. Sie mögen an die Bedeutung des Kreuzzeichens in unserem Leben und Glauben erinnern. Enthüllt werden sie am Karsamstag.
Mittlerweilen haben wir auch schon die Schneeschuhe angezogen. Im Wald liegt noch einiger Schnee. Er ist leider sehr tief und so ist das Gehen sehr mühsam. Ohne Schneeschuhe wäre es aber fast unmöglich hier. Eine weitere Überraschung erleben wir dann am 1.148m hohen Sulzberg. Dieses Kreuz ist in keiner Karte eingezeichnet. Auf den Felsen kommen wir ohne Seil nicht hinauf. 
Auch von der Rückseite gibt es für uns keine Chance. So begeben wir uns weiter zum Hirschkogel. Und das war eine mehr als abenteuerliche Strecke. Einige Felsen konnten wir umgehen, auf einigen waren wir auch oben. Spass hatten wir jede Menge.
Viel länger als Gedacht brauchten wir zu unserem nächsten Gipfel - den Hirschkopf. Ab diesem begann aber erst so richtig die Tour. Der Schnee wurde immer mehr und war sehr weich. Trotz Schneeschuhen kamen wir nur langsam voran.
Der Weg zur Hiasbauerhöhe gestaltet sich als schwierig und mühsam. Leopold und ich wechseln uns beim “Spuren” ab.  Ich übernehme die Führung im steileren Gelände, er dafür im flacheren. Darüber bin ich froh, da ich gerade im flachen Bereich Probleme habe. Obwohl es auch appere Stellen gibt lassen wir unsere Schneeschuhe an.
Hier kann man gut erkennen wie tief wir bei jeden Schritt einsinken. Auch gut zu erkennen - die Sonne kommt, blauer Himmel...
So haben wir kurz vor unserem höchsten Ziel des Tages, dem Hiasbauerkogel einen Blick zu dem am Rückweg befindlichen Kaiserkogel
Nach einer kräftigen Stärkung gehen wir in der wärmenden Sonne weiter. Das tut gut, denn es ist hier kalt geworden. Ach ja da fällt mir noch ein - der Gipfelschluck... Leopold wo war der gute Brombeerlikör? Nachdem die Nachfrage ja jetzt größer geworden ist und ich offensichtlich mit jemand teilen muss, wirst du heuer wohl einige Flaschen mehr produzieren müssen... Der Weg führt weiter zum Wetterkreuz, wo wir wieder auf den Brunnsteig treffen. Dieser führt nach Alpl, dort gehen wir heute nicht hin. 
Am Kamm entlang kommen wir zum Kaiserkogel. Dort entdecken wir wiedereinmal eines dieser Roten Kreuze. Leider wissen wir noch immer nicht wer diese aufstellt. Wir freuen uns jedes mal wenn wir solch ein Gipfelzeichen entdecken. Tolle Idee!
Die Aussicht vom 1.393m hohen Kaiserkogel ist ganz passabel. Von der Burgruine Hohenwang bis zu Hirschkopf können wir unsere Aufstiegsroute sehen. Oberhalb von Langenwang ist das Skigebiet Lammeralm. 
Auf der anderen Seite sehen wir die Windräder der Pretul
..und den Teufelstein auf dem ich mit Sylvia vor zwei Tagen mit den Schneeschuhen gewesen bin. Rechts im Bild steht Leopold schon beim Wackenberger Kogel. Ein Berg ohne Aussicht, dafür gleich drei Vermessungszeichen.
Von hier geht es jetzt steil abwärts. Anfangs noch mit Schneeschuhen, später versuchen wir es mit den Wanderschuhen. Links im Bild ist der Assantberg zu erkennen, genau dahinter in den Baumwipfeln die mächtige Veitsch.
Am Assantberg basteln wir noch ein kleines Gipfelkreuz. Wir haben den größten Teil unserer Tour hinter uns. Steil und mit einigen Ausrutschern geht es weglos hinunter nach Schwöbing wo wir schon von weiten den Hund des Kulmabauern hören können.
Hier in Schwöbing scheint die Welt noch in Ordnung. Die Höfe sind sehr weit gestreut. Hier bellt ein Hund, da kräht der Hahn, dort fährt die Bäuerin mit der Schiebetruhe und irgendwo hören wir die Laute einer Kuh. Ja, und während ich das alles mir in Ruhe ansehe, wartet Leopold schon, dass ich endlich nachkomme. Dabei muss ich mir doch alles ansehen...
1: hohenwang, althohenwang, langenwang