La Gomera
Vallehermoso - Emt. Santa Clara Emt. Coromoto, Buenavista, Playa
Die meisten Wanderungen gehen von Vallehermoso aus. Das ist leider eine schwache Stunde Fahrzeit von Valle Gran Rey entfernt. Dennoch zahlt es sich aus dies in Kauf zu nehmen. Die heutige Tour ist im Rother Wanderführer als“gemütlich” eingestuft. Nun, bei über 30 Grad und mehr als 17km ist das alles relativ. Begonnen hat meine Tour heute zweimal. Nach knapp einer halben Stunde kam ich nämlich drauf, dass ich zu wenig zu trinken mit hatte. Und das ist bei diesen Temperaturen das aller wichtigste. Das heißt - nochmals zurück an den Start, diesmal mit drei Liter im Gepäck und los gehts. 
In der 3.142 Einwohner zählenden Gemeinde Vallehermoso (zu deutsch - schönes Tal) gefällt es mir. Mit knapp 109 km² ist es die zweitgrößte Gemeinde La Gomeras. Vallehermoso war einst Sitz der Inselhauptverwaltung. Heute ist dies San Sebastian. 
Der Wegweiser zeigt mir dass ich hier richtig bin. Ich möchte heute von Vallehermoso zur Ermita Santa Clara, Ermita de Coromoto, weiter zur Cumbre de Chijere, Buenavista, danach absteigen zum Playa de Vallehermoso und wieder zurück zum Ausgangspunkt. 
Wie fast jeden Tag, bin ich auch heute wieder zu spät dran. Ich habe aber das Glück dass hier im Norden immer wieder Wolken durchziehen und es dadurch nicht so heiss wie im Süden wird. Mein Weg führt mich durch den recht bequem zu gehenden Barranco de la Era Nueva hinauf in das Teselindemassiv.
Sehr schön anzusehen sind die riesigen Wacholderbeerensträucher, und die in Blüte stehenden oder schon verblühten Agaven.
Wie schon bei meinen letzten Wanderungen stehen am Wegesrand immer wieder alte, verlassene, zum großen Teil verfallene Steinhäuser die früher als Lagerhallen dienten. Wasser gab es auch hier schon länger keines. Den letzten Regen gab es vor 18 Monaten. 
Nach diesem alten Dreschplatz und gut zwei Stunden Gehzeit wurde der Weg immer schöner und schmäler. Ich lies die letzten Palmen hinter mir und kam in einen Buschwald. Der Vorteil davon - Schatten. Und darüber war ich jetzt sehr froh.
Das ist der Bergrücken zum Teselinde Osthang. In Österreich würde ich hier am Kamm entlang zur Spitze gehen. Hier in La Gomera ist das unmöglich. Es gibt keinen Weg und vorallem ist es so verwachsen, dass ein Durchkommen unmöglich ist. Ich muss daher den breiten, extrem gut abgesicherten Weg unterhalb des Berges weiter gehen.
Der Ausblick zum 3.718m hohen Teide auf Teneriffa und mein weiterer Wegverlauf in Richtung Nordost.
Die Wege hier sind wirklich sehr schön angelegt. Hin und wieder kommt mir auch Mountainbiker entgegen. Der eine oder andere möchte sogar mit mir tauschen und hier lieber zu Fuß gehen. Ich tausche nicht und gehe weiter.
Bei der Ermita de Santa Clara - 735m über dem Meer - gibt es auch einen sehr netten Picknickplatz mit wahren “Tiefblicken”.
Jetzt änderte sich das Wetter minütlich. Einmal hatte ich einen herrlichen Ausblick, kurz danach war ich in den Wolken.
Ich war jetzt viel langsamer als geplant unterwegs. Aber nicht weil es schwierig gewesen wäre, sondern weil mich die Landschaft um Cumbre de Chijere faszinierte. Die ockerfarbene Erosionslandschaft, die Blicke auf die Steilküsten, auf das Meer, fantastisch.
Kurz vor der Ermita de Coromoto komme ich an diesen Windsegeln und dem Wasserauffangbecken vorbei. Leider haben mir auch die deutschsprechenden Gomerianer nicht sagen können welche Funktion diese hier haben. 
Weiter führt mich der Weg zu der schon von weiten erkennbaren Ermita de Coromoto. Hier habe ich ein paar einheimische angetroffen, die hier Wasser und Obst verkaufen. Obwohl ich nichts kaufe lächeln sie mich fröhlich an und lassen mich die Kirche von innen besichtigen.
Von hier sind es nur mehr knapp 15 Minuten bis zum Aussichtsplatz Buenavista. Von hier genießt man einen eindrucksvollen Blick zur Steilküste an der Nordwestspitze und nach Vallehermoso mit dem steil aufragenden Roque El Cano.
Hier beginnt der Steile Abstieg zum Playa de Vallehermoso mit dem künstlich angelegten Süsswasserschwimmbecken, den ich in einer Stunde erreiche. Rechts davon sieht man den neu angelegten Weg nach Tamargada den ich in meinem nächsten Bericht beschreibe. 
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